Aufbruchsstimmung auf der Frühjahrstagung 2024: Die Zukunft des Technischen Redakteurs
Rund 330 Tagungsteilnehmer:innen und Marktplatzbesucher:innen diskutierten auf der Frühjahrstagung 2024 über die radikalen Veränderungen, die sich für Technische Redakteur:innen aus den neuen Arbeitsformen, der virtuellen Arbeitsumgebung und den sich wandelnden Erwartungen der Zielgruppe aufgrund von Künstlicher Intelligenz (KI) und Generativer KI (GenAI) ergeben. Im Fokus stand dieses Jahr das Thema „Die Zukunft des Technischen Redakteurs – Chancen und Herausforderungen“.
Priorität hatten Themen, die beleuchteten, welche Auswirkungen die technologischen Umwälzungen für die Technische Kommunikation haben und welche neuen Fähigkeiten in diesem Zusammenhang erforderlich sein werden.
Das Fokusthema zeigte auf, dass bereits zahlreiche neue Konzepte, Anwendungen und Erfahrungen im Zeitalter von Large Language Models und Generativer KI vorhanden sind. Diese sind ausgesprochen vielfältig, sowohl was die Erkenntnisse im Umgang mit einem zunehmend virtuellen Arbeitsumfeld als auch was die innovativen Ansätze im Bereich neuer Formate und Strukturierungen angeht.
Bereit für neue Erkenntnisse, lebendige Beziehungen und wertvolle Kontakte nutzten die Teilnehmer:innen die zahlreichen Möglichkeiten, um sich bei den Fachvorträgen, Tutorials und Workshops über die neuesten Entwicklungen und Trends zu informieren und sich mit Expert:innen und Kolleg:innen auszutauschen. Schön war es!
Fachvorträge, Workshops, die Keynote und vieles mehr
Zum Einstieg erörterte Christopher Peterka in seiner Keynote „KI-Revolution oder Untergang?"“, warum sich Technische Redakteurinnene am Scheideweg bezüglich des neuen KI-Wissens befinden und wie sie es in Zukunft positiv für sich nutzen können.
Besonders spannend in diesem Zusammenhang waren auch aktuelle Themen aus der EU: Jens-Uwe Heuer-James lieferte Hintergrundinformationen und praktische Hinweise zur lange erwarteten und im Juni 2023 veröffentlichten Maschinenverordnung insbesondere im Hinblick auf das Whitepaper der tekom zur Maschinenverordnung. Tim Salatzki stellte im Anschluss daran die Änderungen der neuen Maschinenverordnung am Beispiel des Themas Digitale Betriebsanleitungen für Elektrofahrräder vor. Gabriela Fleischer berichtete über Neue Prioritäten der EU-Kommission und inwiefern Rechtsvorhaben neue Aufgaben an die TK stellen. In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Heike Auch, Andreas Lanig, Sven Leukert und Ralf Robers unter der Leitung von tekom-Geschäftsführerin Isabelle Fleury gemeinsam mit dem rege diskutierenden Publikum die Herausforderungen der KI in einen größeren Kontext. Das plakative Fazit: Die Chancen von KI sind da, um genutzt zu werden – die Hersteller sollten jetzt anfangen, sich umzustellen! Das ist definitiv ein Thema, das die tekom weiter vorantreiben wird!
Neben dem Fokusthema fanden Vorträge rund um ChatGPT große Resonanz beim Publikum. „Neue“ Formen Künstlicher Intelligenz in Form neuronaler Netze sind auch in der Technischen Kommunikation ein brandaktuelles, emotional und breit diskutiertes Thema. Praxis und Forschung stehen hier noch ganz am Anfang, und wir werden auf der Jahrestagung im November in Stuttgart die auf der Frühjahrstagung gezeigten vielversprechenden Ansätze weiterspinnen und noch konkretere Antworten haben auf die drei Leitfragen:
- Bedroht KI die berufliche Existenz Technischer Redakteur:innen?
- Welche Kompetenzen werden in Zukunft gefragt sein?
- Wie kann KI meinen Berufsalltag erleichtern?
Eine willkommene zusätzliche Abwechslung auf dem Marktplatz war das Ausprobieren neuer VR-Brillen, die eine Studentin von Constance Richter im Rahmen ihrer Abschlussarbeit vor Ort dabei hatte und zum Testen einlud. Zusammen mit Lars Kothes gestaltete Constance Richter einen sehr gut besuchten Hackathon, also einen interaktiven Workshop, in dem die Teilnehmenden die Anwendungsmöglichkeiten der kostenlosen Version von ChatGPT in der Technischen Redaktion auf spielerische Weise kennenlernen konnten. Die Teilnehmer:innen tauchten dafür gemeinsam in die Welt der Künstlichen Intelligenz ein und lernten, wie ChatGPT als effizientes Werkzeug für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden kann.
Treffpunkt Marktplatz
Aufbruchstimmung war nicht nur auf der Tagung selbst, sondern auch im frühlingshaften Ambiente des Marktplatzes zu spüren. Mit seinen offenen Flächen, den blütengeschmückten Tischen und einem rund 460 Quadratmeter großen grünen Teppich – inklusive Tischkicker, Job-Ecke und Café-Lounge – bot er viel Raum für Interaktion und Austausch, der von den Teilnehmer:innen ausgiebig genutzt wurde. Auch das kostenlose Kaffee- und Kuchenangebot trug zum gemütlichen Austausch zwischen den Vorträgen bei.
Die Impulsvorträge mitten im Marktplatzgewimmel waren ebenfalls sehr gut besucht. Die Vorträge kamen so gut an, dass sie auch bei der Jahrestagung wieder angeboten werden. Geplant ist dann, dass die „Ideengeber“ im Internationalen Congresscenter Stuttgart noch mehr Raum für sich beanspruchen dürfen. Schauen Sie doch wieder vorbei!